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Barbara Mayer

 

„Man braucht einen langen Atem und ohne Förderangebote und Venture Capital lässt sich ein Biotechnologie-Spin-Off nicht realisieren“

Barbara Mayer und Ilona Funke gründeten 2006 im Alter von 41 bzw. 48 Jahren in München das Biotechnologie-Unternehmen SpheroTec, das sich der Prüfung von Wirkstoffen für die Krebstherapie verschrieben hat / Lebenserfahrung und eine langjährige Expertise in der Wissenschaft erleichterten den Unternehmerinnen den Einstieg in die Wirtschaft STUTTGART, September 2009. „Drugprofiling und Indikationsfindung für die Onkologie“ – so lautet die rein fachliche Beschreibung des Münchner Bio-Tech-Start-ups SpheroTec. Dahinter verbirgt sich nicht weniger als ein revolutionärer Fortschritt für die Krebstherapie, dem sich die beiden Unternehmensgründerinnen, die Biologin Dr. Barbara Mayer und die Chirurgin Dr. Ilona Funke, verschrieben haben. Die Ausgründung aus der LMU München prüft in der präklinischen Phase die Wirksamkeit von Krebsmedikamenten an aus Zellkulturen gezüchteten Mikrotumoren, so dass erfolgversprechende Wirkstoffe frühzeitig identifiziert werden können. „Dieses Vorgehen beschleunigt und verbessert die zielgerichtete Entwicklung und Anwendung der Substanzen deutlich“, erklärt Barbara Mayer. Darüber hinaus gelang der SpheroTec die Weiterentwicklung der Technologie, die basierend auf den Eigenschaften des individuellen Tumorgewebes eine Personalisierung der Krebstherapie erlauben wird.

 

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Für High-Tech-Gründungen ist ein Förderungsnetzwerk unabdingbar
Den Anstoß zur späteren Gründung von SpheroTec lieferte das Odeon Center for Entrepreneurship der LMU München. „Als ich 2003 eine Ausschreibung für einen Geschäftsideen-Wettbewerb erhielt, war mir klar, das dies eine gute Gelegenheit ist, um die Idee, die wir schon in der Schublade hatten, zu testen“, erzählt Barbara Mayer. Gemeinsam mit Ilona Funke, mit der sie bereits eine langjährige Zusammenarbeit verband, tritt sie zur Präsentation an. Damit fällt der Startschuss für eine intensive mehrjährige Vorbereitungsphase. Die angehenden Unternehmerinnen nehmen an weiteren Wettbewerben wie dem Münchner Businessplan-Wettbewerb und Science4Life teil und gewinnen den Darboven IDEE-Förderpreis. „All diese Wettbewerbe haben uns sehr dabei geholfen, unsere Geschäftsidee zu schärfen und den Businessplan auf eine solide Basis zu stellen. Die vielen Ratschläge der Juroren waren uns eine wichtige und unerlässliche Hilfe“, so Barbara Mayer.

Finanziell gefördert wird die Erstellung des Businessplans durch Exist und 2006 vollziehen die beiden Wissenschaftlerinnen die offizielle Unternehmensgründung. Über den High-Tech-Gründerfonds und Bayern Kapital erhält SpheroTec zusätzlich zum Eigenkapital der Gründerinnen eine Seed-Finanzierung in Höhe von 600.000 Euro. „Damit haben wir die weitere Unternehmensentwicklung bis 2008 finanziert. Doch der weitere Aufbau von SpheroTec erfordert eine kontinuierliche Mittelakquise, so dass wir derzeit vor dem Abschluss einer erweiterten Seed-Finanzierungsrunde stehen“, so Ilona Funke.

„Die bundesweite gründerinnenagentur als einziges bundesweites Service- und Kompetenzzentrum zur unternehmerischen Selbstständigkeit von Frauen über alle Branchen und Phasen der Existenzgründung und des Unternehmensausbaus widmet sich als einem ihrer Arbeitsschwerpunkte in besonderem Maße der Unterstützung von technologie- und wissensbasierten Gründungen von Frauen. Mit ihren Regionalrepräsentanzen in allen 16 Bundesländern bietet sie für Wissenschaftlerinnen, die den Weg von der Forschung hin zum eigenen Unternehmen beschreiten wollen, fachkundige Begleitung durch ein Netzwerk, dem mehr als 1.600 Expertinnen und Experten der Gründungsberatung und -förderung angehören. Bereits jedes zwölfte High-Tech-Unternehmen wird heute mehrheitlich von Frauen gegründet. Die Potenziale sind jedoch weitaus größer, denn je nach Fachrichtung liegt der Frauenanteil in den naturwissenschaftlichen und technologieorientierten Studiengängen bereits bei bis zu knapp 40 Prozent. Es ist das Anliegen der bundesweiten gründerinnenagentur, durch ihr Informationsangebot verstärkt ambitionierte Wissenschaftlerinnen auf dem Weg in die unternehmerische Selbstständigkeit zu unterstützen und ihnen im Gründungsprozess zur Seite zu stehen. Businessplanwettbewerbe und zahlreiche auf Wissenschaftsgründungen zugeschnittene Förderprogramm können auf diesem Weg eine wichtige Initialfunktion haben“, so Iris Kronenbitter, Projektleiterin der bundesweiten gründerinnenagentur (bga).

Den richtigen Berater finden – im High-Tech-Bereich nicht einfach
Voraussetzung für die Seed-Finanzierung war, dass die Unternehmerinnen einen Berater hinzuziehen, der ihnen vor allem in wirtschaftlichen und finanziellen Fragestellungen zur Seite steht. „Das war gar nicht einfach, denn es gibt zwar viele Coaches, aber die wenigsten kennen sich mit den speziellen Fragestellungen, die unser Business aufwirft, auch aus“, merkt Mayer kritisch an. In dem Ökonom Stephan Wehselau finden sie schließlich den richtigen Ansprechpartner, der das Unternehmen seitdem als externer Berater und Mitglied des Beirats begleitet. Das Gründerinnenteam hat so den Rücken frei, um sich auf seine Kernkompetenzen zu konzentrieren. „Die Aufgabenteilung zwischen Barbara Mayer und mir läuft perfekt, denn wir ergänzen uns hervorragend, stärken uns in unseren Stärken und erzielen so wunderbare Synergien“, erzählt Ilona Funke. Sie selbst kümmert sich vor allem um Administration, Organisation und Kommunikation und verantwortet das Vertragswesen, während Barbara Mayer für die technologischen Entwicklungen, Kundenaufträge und Patentbelange zuständig ist.

„Teamgründungen können es angehenden Unternehmerinnen erleichtern, die für den Aufbau einer Firma notwendige Expertise aus unterschiedlichen Bereichen besser abzudecken, denn für technologieorientierte Gründungen ist zwar die wissenschaftliche Expertise die wichtigste Basis, doch braucht es, um die Erkenntnisse aus der Forschung marktgerecht umzusetzen, auch entsprechende Kenntnisse im Hinblick auf Marketing, Vertrieb und Kundenbetreuung. Auf der Online-Plattform der bundesweiten gründerinnenagentur finden gründungsinteressierte Wissenschaftlerinnen ein breites Informationsangebot zum Thema Teamgründungen. Darüber hinaus bieten inzwischen viele Hochschulen im Zuge ihrer Entrepreneurship Education moderierte Matchingprozesse an, in denen sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die den Weg ins Unternehmertum beschreiten wollen, zu schlagkräftigen Gründungsteams zusammenschließen können“, so bga-Projektleiterin Iris Kronenbitter.

Dass die High-Tech-Branche immer noch ein von Männern dominiertes Territorium ist, ficht die Unternehmerinnen nicht an. „Wir haben viel Erfahrung und haben ja in einem gestandenen Alter gegründet, so dass wir uns nicht so leicht etwas vormachen lassen“, sagt Ilona Funke. Dieses Selbstbewusstsein kommt der heute 51-Jährigen und ihrer 44-jährigen Mitstreiterin bei der weiteren Investorensuche zugute, denn um ihren zweiten Geschäftsbereich, die Entwicklung individualisierter Krebstherapien, zum Laufen zu bringen, benötigen die Wissenschaftlerinnen in den nächsten Jahren noch einmal drei bis vier Millionen Euro. „Man braucht einen langen Atem und ohne die zahlreichen Förderangebote und Venture Capital lässt sich ein solcher Biotechnologie-Spin-Off nicht realisieren. Wir sind von unserer Idee überzeugt und diese Zuversicht braucht man auch, um über einen so langen Zeitraum am Ball zu bleiben“, sagt Barbara Mayer.

„Der Aufbau von Technologie-Start-ups ist häufig ein langwieriger Prozess, da die Entwicklung marktreifer Produkte bisweilen mehrere Jahre in Anspruch nehmen kann. Viele Start-ups durchlaufen mehrere Finanzierungsrunden, bis sie als Unternehmen mit ihren Innovationen an den Markt gehen können. In Rahmen dieses Entwicklungsprozesses benötigen Gründerinnen beraterische Unterstützung in den verschiedensten Bereichen von der Finanzplanung über die Akquise von Fördermitteln und Venture Capital bis hin zur betriebswirtschaftlichen Begleitung. Die bundesweite gründerinnenagentur versteht sich als Anlaufstelle für Gründerinnen und stellt den Kontakt zu Expertinnen und Experten für diese unterschiedlichen Aufbauphase her“, so bga-Projektleiterin Iris Kronenbitter.

Zur Unternehmenswebsite: www.spherotec.com